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DIE DESTILLATION
"AQUA ARDENS"
"AQUA VITAE"
"GEPRANNDT WEYN"
ALKOHOLMESSUNG

Das brennende Wasser "AQUA ARDENS"

Die arabische Hochkultur hatte sich zu einer Zeit zu entwickeln begonnen, als sich ganz Europa noch in einem durch den Zusammenbruch des Römischen Imperiums ausgelösten Niedergang befand, von dem es sich nur langsam erholen sollte, und die Stürme der Völkerwanderung eine politische Stabilisierung erheblich verzögerten.

Allmählich und mit fortschreitender Zeit begannen in zunehmendem Maße die ersten Kontakte zwischen dem arabischen Kulturkreis und dem Abendland sich auszubilden, die durch die zahlreichen Reisen arabischer Gelehrter in europäische Länder gefördert wurden und führten zu einem reichen Waren- und Gedankenaustausch. Dadurch gelangten die Kenntnisse arabischer Wissenschaftler vor allem nach Süden und Westeuropa.

Hier war es auch, wo nach dem Vorbild der arabischen "Hohen Schule", wie sie z.B. in Cordoba und Toledo entstanden waren, die ersten abendländischen Universitäten gegründet wurden.

Die vor dem 9.Jahrhundet errichtete Medizinschule durch die Benediktinermönche von Salerno wurde 1213 durch den Staufenkaiser Friedrich II. zur Universität erhoben. Hier lehrten die berühmtesten Ärzte und in der alten deutschen Literatur war Salerno ein fester Begriff.

Wie aus Schriften der Medizinschule von Salerno hervorgeht, wurde hauptsächlich zur Herstellung von Arzneien im Jahre 1420 eine Destillationsapparatur mit Wasserkühlung geschaffen.

Aus dieser Zeit stammen die ältesten Vorschriften zur Darstellung von Alkohol, der aus Wein gewonnen wurde. Alles deutet darauf hin, daß die Entdeckung dieses merkwürdigen "brennenden Wasseres" in Salerno geschah und die von den Arabern übernommene Destillationstechnik grundsätzlich verbessert hatte, in dem man zwischen Helm und Vorlage ein zusätzliches Kühlelement einschaltete, das durch ein mit Wasser gefülltes Gefäß eine wesentlich bessere Kühlwirkung besaß.

Damit war es erst möglich, tiefer siedende Substanzen bei der Destillation zu gewinnen.

Die ertsen Ergenisse aus der Destillation von Wein waren aber nicht zufriedenstellend, zumal die Proben jenes "aqua ardens" wegen ihres hohen Wassergehaltes herzlich schlecht gebrannt haben, so daß ein damit getränktes Tuch beim Entzünden des "Wassers" nicht selbst verbrannte.

Bald gelang es jedoch durch wiederholte Redestillation Alkohol in konzentrierter Form zu gewinnen. Der erste sichtbare Beweis gelang dem Florentiner Arzt und Gelehrten THADDAEUS ALDEROTTI (1223-1303), der diese Methode in seiner Schrift, "De virtutibus aquae vitae", - von den Tugenden des Lebenswassers sehr eingehend beschreibt.

< destilliere, bis du die halbe Menge des eingefüllten Weines aufgefangen hast. Was im Kolben verblieben ist nimm weg. Das Destillat aber destilliere nochmals und fange davon 7/10 auf, den Rest entferne wiederum aus dem Kolben, das Destillierte destilliere abermals und fange davon 5/7 auf. Das erste Drittel des Destillates ist das beste und brennt, das zweite Drittel taugt weniger, das dritte noch weniger und der Rückstand im Kolben gar nichts > Nach sieben derartigen Destillationen heißt das Wasser "perfecta" und nach 10 Destillationen "perfectissima". Da diese mühselige Prozedur zu kostspielig war, begnügte man sich mit der viermaligen Destillation für gewöhnliche Heilmittel.

Man konnte bereits damals bei vorsichtigem und schwachen Erhitzen einen etwa 90 %-igen Alkohol, wenn auch nur mit geringer Ausbeute und mit hohem Aufwand herstellen, was zu seiner Zeit ein beachtliches Ergebnis darstellt. In der darauffolgenden Zeit wurden von mehreren Praktikern der Alchemie auf die selbe Art u. Weise das "aqua ignea rectivicata" (rektifiziertes feuriges Wasser), und letztlich das " aqua vitae rectivicata", das allein für medizinische Zwecke brauchbar ist, hergestellt.

( wenn ein damit befeuchtests Tuch beim Anzünden völlig zu Asche verbrennt).